Wer schon jemals auf Fußballspiele gewettet hat, weiß, dass man vorher die Teams analysieren und sich die Wettquote genau anschauen sollte.

Im Falle des Spiels Roter Stern gegen Mettersdorf hätte eine Analyse folgendes ergeben: auf der einen Seite die 1B Mannschaft aus Mettersdorf; auf der anderen Seite der Rote Stern ohne einige Stammspieler (dafür mit heimgekehrten Fredlbauer), motorisch geschwächt durch die Samstagnacht vor dem Spiel (einige sogar bis zum partiellen Gedächtnisverlust bei einem Oktoberfest) und außerdem beinahe im Adamskostüm, da unsere Dressen kurzzeitig unauffindbar waren (und dann doch irgendwo bei den Gebrüdern Ferk auftauchten).

Schlechter Start

Die äußeren Bedingungen waren auch nicht die besten, so mussten wir uns vor Spielanfang noch um die Platzmarkierungen kümmern, die "Tribüne" adjustieren und schlussendlich feststellen, dass sogar mehr gegnerische Fans als eigene anwesend waren (okay, man sollte vielleicht erwähnen, dass wir anfangs einen Fan hatten und die Gegner zwei und wir dann dank Bine auf zwei ausgleichen konnten). Alles in allem hätte das garantiert eine miserable Wettquote für uns ergeben, die direkt nach dem Spielanfang noch weiter gesunken wäre: Ankick, kurzes Mittelfeldgeplänkel, hoher Ball in unseren Strafraum, Tor. 0:1.


Wenn man bedenkt, dass nach diesem ersten Tor sechs weitere folgten, könnte man bezüglich unseres Teams sehr leicht auf Schießbudengedanken kommen. Aber: erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Nachdem wir den Schock des schnellen Rückstands überwunden hatten, wurde eine schöne Aktion im Sturm mit dem Ausgleich belohnt: Christoph passt auf Roman, der von außen auf den Tormann zuläuft und ihn so vom Tor weglockt, Roman wieder zu Christoph, Schuss, Tor. 1:1. Nun wurde von unserer Seite schön kombiniert. Der Führungstreffer logische Folge: Pass auf Christoph, der vernascht rechts außen einige Verteidiger, flankt in den Strafraum, der Goalie erreicht den Ball nicht, dafür aber Roman, der am 5er den Ball per Kopf versenkt. 2:1.


Durch den Rückstand musste jetzt auch Mettersdorf offensiver werden und dies erforderte ein hartes Einschreiten unserer Verteidiger. Leider wurde dadurch auch ein Freistoss kurz vor unserer Strafraumgrenze verursacht, der ein sehenswertes Tor zur Folge hatte. Der Ball zog innen an der Mauer vorbei ins lange (Kreuz-)Eck. Keine Chance für unseren Tormann. 2:2. Vier Tore in relativ kurzer Zeit hatten die Mannschaften hungrig gemacht und das Spiel beschleunigte sich weiter. Meistens lief der Rote Stern über die Flanken und hier vor allem über Christoph und Martin. Letzerer ermöglichte dann unsere erneute Führung. Der von ihm getretene Eckball wird zur Seite abgewehrt und landet wieder vor seinen Füßen. Im zweiten Versuch kommt die Flanke besser zur Mitte und genau auf Fuzis Kopf. Tor. 3:2. Schließlich konnten wir uns sogar ein wenig Luft verschaffen, da Christoph nach einem Gestocher im Strafraum den Ball im Netz versenkte. 4:2.


Vorentscheidung?

Danach spielte Mettersdorf mit der Wut der Verzweiflung, konnte diese aber zu keinem Torerfolg bringen. Unsere Abwehr war des öfteren gefragt brenzlige Situationen zu entschärfen und zum Ende hin glich es vielleicht sogar einer Abwehrschlacht. Ein Anschlusstreffer gelang den Mettersdorfern aber noch, nachdem ein Spieler sich ein Herz fasste und den Ball aus fast 20 Metern Entfernung in die Maschen beförderte. 4:3. Dies war auch der Endstand. Am Schluß drängte Mettersdorf sehr stark, doch auch wir hatten genug Torchancen um den Erfolg noch höher ausfallen zu lassen.

Ein schöner Sieg für RSW! Apropos Wettquote: die wird wohl beim nächsten Mal ganz anders aussehen, denn der Rote Stern steigert sich langsam aber sicher vom Geheimtipp zum Angstgegner.


Ergebnis

RSW - Mettersdorf 1B 4:3 (Tore: 2 x Pucher Ch., Neubauer, Leber R.)





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